Perfektes Bewerbungsfoto? Fotografin und Klientin besprechen sechs Portraits einer lächelnden Frau beim Shooting.

Das perfekte Bewerbungsfoto

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – und das gilt auch für Bewerbungen! Das passende Foto verleiht Ihrem Lebenslauf eine persönliche Note, unterstreicht Ihre Stärken und hinterlässt bei dem potenziellen Arbeitgeber einen positiven Eindruck und erhöht Ihre Chancen auf ein Bewerbungsgespräch. Wir sagen Ihnen, was das perfekte Bewerbungsfoto ausmacht und wie Sie es hinbekommen.

Noch sind Fotos auf dem Lebenslauf erwünscht, zum Teil sogar vorgeschrieben. Umso wichtiger ist es, einen perfekten ersten Eindruck zu hinterlassen. Ein unprofessionelles Bewerbungsfoto kann den gegenteiligen Effekt haben. Wir haben Ihnen zusammengefasst, worauf Sie bei dem perfekten Bewerbungsfoto achten müssen, damit es mit dem neuen Job klappt!

Braucht man in Österreich überhaupt noch ein Bewerbungsfoto?

Bewerbungsfoto, ja oder nein? Die Frage, ob ein Bewerbungsfoto noch zeitgemäß ist, Gegenstand anhaltender Diskussionen, vor allem im Kontext wachsender Sensibilität für Themen wie Diskriminierung und Chancengleichheit im Bewerbungsprozess. Während einige Unternehmen und insbesondere internationale Konzerne dazu übergegangen sind, Bewerbungen ohne Foto zu bevorzugen, um unbewusste Voreingenommenheit zu minimieren, erwartet die Mehrheit der österreichischen Arbeitgeber nach wie vor ein Foto. Es dient nicht nur der Personalisierung der Bewerbung, sondern gibt den Personalverantwortlichen auch einen ersten persönlichen Eindruck vom Bewerber. In kreativen Berufen oder Branchen, die einen starken persönlichen Ausdruck wertschätzen, kann das Foto zusätzlich als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und Einzigartigkeit dienen.

Für das perfekte Bewerbungsfoto: Handy oder zum Fotografen?

Ganz zu Beginn steht die Frage: Bewerbungsfoto selbst machen, oder ab zum Fotografen? Während früher nur Fotos vom Fotografen als professionelle Bewerbungsbilder galten, sind Smartphones heute zu einer echten Alternative geworden. Mit den hochauflösenden Handykameras lassen sich durchaus professionelle Fotos schießen – vorausgesetzt, Sie wissen, was Sie tun. Wer über ein Handy mit guter Kamera, das nötige Geschick und vielleicht sogar ein paar Hilfen zur Belichtung verfügt, kann ohne Probleme daheim ein gutes Bewerbungsfoto machen. Dabei sollten Sie aber unbedingt auf folgende Aspekte achten:

  • Die richtige Umgebung wählen: Fotografieren Sie vor einem neutralen Hintergrund. Hierzu eignen sich einfärbige Wände, gegebenenfalls auch schlichte Naturhintergründe. Tipp: Durch den Portraitmodus kann das Handy eine Tiefenschärfe simulieren. Dabei wird der Hintergrund weichgezeichnet und Sie stehen als Zentrum des Fotos hervor.
  • Auf gute Belichtung achten: Wählen Sie für Portraitfotos am besten ein weiches Licht, das Ihr Gesicht gut ausleuchtet. Natürliches Licht ist dazu gut geeignet, allerdings sollten Sie dabei nicht direkt im Sonnenlicht stehen, denn das wirkt zu harsch. Auch Hilfsmittel wie Ringlichter (inzwischen auch für das Smartphone günstig zu haben!) sind natürlich erlaubt.
  • Mit Rückkamera fotografieren: Handyfotos sind für ein Bewerbungsschreiben okay – aber bitte keine Selfies. Verwenden Sie daher zum Fotografieren die Rückkamera, am besten mit Stativ und Selbstauslöser, oder einer helfenden Hand. Die Rückkamera-Fotos haben in der Regel eine viel höhere Auflösung und sehen professioneller aus.

Fühlen Sie sich der Herausforderung eines professionellen, selbstgemachten Handyfotos nicht gewachsen, empfiehlt sich der Weg zum Fotografen. Dort erhalten Sie nicht nur garantiert ein professionelles Foto in der richtigen Auflösung, sondern werden auch zu Pose und Styling beraten.

Welches Outfit fürs perfekte Bewerbungsfoto?

Anzug, Hemd, Bluse, Perlenkette oder doch lieber T-Shirt? Das Outfit, das Sie für das Foto auf dem Lebenslauf wählen, sagt viel über Sie aus. Welche Bekleidung die richtige Wahl ist, hängt in erster Linie von der Branche ab, in der Sie sich bewerben möchten. In kreativen Branchen kann ein zu formelles Outfit auf dem Foto sogar abschreckend wirken, während es für andere Stellen unverzichtbar ist. Passen Sie Ihr Outfit daher Ihrer angestrebten Position an. Wenn Sie sich nicht sicher sind, und weder overdressed noch underdressed wirken wollen, können Sie ein schlichtes, wenn möglich dunkles Oberteil im Business Casual Stil wählen. Männer liegen mit einem ordentlichen Hemd selten falsch, für Frauen sind langärmlige Tops oder Blusen gut geeignet. Der Ausschnitt sollte dabei nicht zu tief sein. Verzichten Sie auf ausgefallene Accessoires und grelle Farben, denn der Fokus des Fotos sollte immer Ihr Gesicht sein. Außerdem ist es wichtig, dass Sie auf der Aufnahme trotz aller Professionalität authentisch wirken. Verkleiden Sie sich nicht, denn sonst kommt es beim Bewerbungsgespräch – oder spätestens beim ersten Arbeitstag – zu Verwirrung.

Wie soll man posieren?

Die richtige Körperhaltung kann Selbstbewusstsein, Offenheit und Professionalität ausstrahlen, was die Chancen auf eine positive Resonanz Ihrer Bewerbung deutlich erhöht. Hier einige wesentliche Aspekte, die Sie für die richtige Pose berücksichtigen sollten:

  • Natürlichkeit und Authentizität: Wählen Sie eine Pose, die natürlich wirkt und Ihre Persönlichkeit widerspiegelt. Eine zu steife oder unnatürliche Haltung kann schnell künstlich wirken. Ein authentisches, leichtes Lächeln wirkt Wunder. Es macht Sie sympathisch und zugänglich, ohne an Professionalität einzubüßen. Üben Sie gegebenenfalls vor dem Spiegel, um ein natürliches Lächeln zu finden, das weder gezwungen noch übertrieben wirkt.
  • Direkter Blickkontakt: Ein selbstbewusster, aber freundlicher Blick unterstützt eine positive Verbindung zum Betrachter. Vermeiden Sie es, nach unten oder zur Seite zu schauen, da dies Unsicherheit oder Desinteresse suggerieren könnte.
  • Oberkörper und Schultern: Eine aufrechte, aber entspannte Haltung des Oberkörpers wirkt professionell und zugänglich. Achten Sie darauf, Ihre Schultern nicht zu verspannen oder hochzuziehen. Eine leichte Drehung des Oberkörpers zur Kamera hin kann Dynamik ins Bild bringen und eine frontal aufgenommene, starre Haltung vermeiden.
  • Die Hände: In der Regel werden auf Bewerbungsfotos nur der Kopf und der Oberkörper abgebildet, sodass die Hände nicht im Fokus stehen. Sollten die Hände jedoch teilweise sichtbar sein, achten Sie darauf, dass sie entspannt wirken und eine natürliche Position einnehmen, beispielsweise leicht auf einem Tisch aufgelegt, falls dies zum Gesamteindruck passt.

Querformat oder im Hochformat?

Traditionell werden Bewerbungsfotos im Hochformat verwendet, da dieses Format die Darstellung der Person in einer natürlichen Aufrechtstellung begünstigt und sich harmonisch in den Aufbau klassischer Bewerbungsunterlagen einfügt. Dennoch kann in bestimmten kreativen Berufsfeldern oder Branchen, in denen Individualität und Innovationsgeist besonders geschätzt werden, ein Foto im Querformat eine frische und moderne Alternative darstellen. Querformate bieten mehr Spielraum für einen dynamischen Bildaufbau und ermöglichen es, etwas von der Umgebung oder dem Arbeitskontext mit einzubeziehen, was die Persönlichkeit oder die individuelle Herangehensweise an die berufliche Tätigkeit unterstreichen kann. Wichtig ist, dass das Format des Bewerbungsfotos zum Gesamtlayout der Bewerbung passt und den gewünschten Eindruck verstärkt.

Und welche Auflösung sollte das perfekte Bewerbungsfoto haben? Wie hoch aufgelöst ein Foto ist, entscheidet über dessen Qualität und Wirkung, insbesondere wenn es um den Ausdruck und die Darstellung auf verschiedenen Medien geht. Eine hohe Auflösung sorgt dafür, dass das Foto auch bei Vergrößerung scharf und detailgetreu bleibt, was für einen professionellen Gesamteindruck Ihrer Bewerbungsunterlagen unerlässlich ist. Für digitale Bewerbungen wird in der Regel eine Auflösung von mindestens 300 dpi (dots per inch) empfohlen. Diese Auflösung eignet sich sowohl für den Ausdruck in hoher Qualität als auch für die Darstellung auf Bildschirmen. Bei einer Größe des Fotos von ca. 6,5 x 9 cm (eine gängige Größe für Bewerbungsfotos) sollte die Bilddatei demnach mindestens 768 x 1063 Pixel aufweisen. Für größere Formate und Ausdrucke, wie sie zum Beispiel bei kreativen Berufen oder Portfolios erforderlich sein können, sollte die Auflösung entsprechend höher gewählt werden.

Foto: Monkey Business / stock.adobe.com

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